Produkthaftpflichtversicherung
- Produkthaftpflichtversicherung
Versicherungsschutz für die Haftpflicht des Herstellers, Zulieferers oder Händlers wegen Schäden, die durch fehlerhafte Produkte oder unzureichende Instruktion über die richtige Anwendung verursacht sind. Hierfür kann eine gesetzliche Einstandspflicht im Rahmen vertraglicher Haftung (Haftung für zugesicherte Eigenschaften; § 463 BGB), im Rahmen des Deliktrechts (§§ 823 ff. BGB) und (verschuldensunabhängig) nach dem Produkthaftungsgesetz bestehen. Dieses Haftpflichtrisiko ist in der normalen Betriebshaftpflichtversicherung nicht genügend abgesichert, bes. weil dort Erfüllungs-, Herstellungs- und Tätigkeitsschäden ausgeschlossen sind. Deshalb ist ein zwischen Gewerbe, Industrie und Versicherungswirtschaft abgestimmtes Versicherungsmodell entwickelt worden, das Deckung für Personen- und Sachschäden durch vom Versicherten hergestellte oder gelieferte Erzeugnisse sowie durch fehlerhafte Arbeiten oder sonstige Leistungsmängel (z.B. Instruktionsfehler) bietet; auch bestimmte Vermögensschäden (z.B. Aus- und Einbaukosten) sind versicherbar. Einbezogen sind also Schäden durch Mangelhaftigkeit des Produkts, Fehler bei der Montage oder unzulängliche Beratung. Die Deckung bezieht auch sog. Mangelfolgeschäden ein.
- Eine spezielle Form der P. ist die Rückrufkostenversicherung. Hier sind Vermögensschäden gedeckt, die durch Rückruf von Produkten zur Vermeidung von Personen- und Sachschäden entstehen.
Lexikon der Economics.
2013.
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